Neuer SimCity Blog über das Art-Design

Auf der offiziellen Homepage von SimCity findet ihr nun einen neuen Blogeintrag vor, der insbesondere auf den Miniatur-Effekt in SimCity eingeht. Über das gesamte Art-Design im neuen SimCity erfahrt ihr mehr. Hier der Eintrag:

"Ich will ein wenig über die grafische Darstellung sprechen, für die wir uns beim neuen SimCity entschieden haben. Dabei gehe ich auf unsere Inspirationsquellen, deren Umsetzung und die dahinter stehende Philosophie ein.

 

Ich persönlich habe SimCity schon immer als Modellstadt betrachtet, der ich als Anwender Leben einhauchen kann. Es ist wie eine hochentwickelte Modelleisenbahn, nur lebendiger und dynamischer. Mich haben die bis ins kleinste Detail ausgearbeiteten Miniaturstädte in Modelleisenbahn-Landschaften schon immer fasziniert.

 

Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Darstellung der Gebäude. Wenn man sich echte Gebäude ansieht, sind viele von ihnen recht langweilig. Selbst die interessantesten Bauwerke haben mitunter viele langweilige Bauteile. Industriegebiete sind beispielsweise von riesigen Lagerhausdach-Flächen und langgezogenen nackten Mauern geprägt. In einem Wort: langweilig.

Wenn jemand diese Gebäude in einem Modell nachempfindet, kann er die langweiligen Bestandteile einfach weglassen. Er kann sich auf die interessanten Bereiche konzentrieren – die Elemente, die das Gebäude am besten repräsentieren. Auch die Maßstäbe des Gebäudes kann er manipulieren. Je größer ein Gebäude ist, umso mehr wird es in der Regel komprimiert. Und umso stärker kommt der Charakter des Bauwerks zum Tragen.

 

Das funktioniert wirklich! Die Bauten einer Modelleisenbahn-Landschaft sind nicht nur interessant anzusehen. Sie erscheinen oft auch echter als die Realität. Eine Modellfabrik sieht mehr nach Fabrik aus als ein echtes Industriegebäude. Das liegt daran, dass im Modell die unwesentlichen Teile ausgeblendet und die charakteristischen Elemente hervorgehoben wurden.

Der Modellbauer erstellt sozusagen eine realistische Karikatur des Bauwerks. Realistisch insofern, als das Gebäude glaubwürdig erscheinen muss – keiner sollte merken, dass es nicht echt ist. Dennoch ist es eine Karikatur – seine wichtigen Teile wurden überzeichnet und die unwichtigen gestrichen.

Der Modellbau ist für uns eine große Inspirationsquelle. Schließlich stehen wir vor denselben Herausforderungen. Wir müssen sicherstellen, dass sich an jedem Gebäude eindeutig dessen Funktion ablesen lässt. Ein Wohngebäude in einem mittelstark bevölkerten Gebiet mit schwacher Finanzkraft muss auch genau diesen Eindruck vermitteln. Nur so kann es eindeutig zugeordnet werden. Wie im normalen Modellbau werden außerdem auch in der virtuellen Welt die Gebäude so komprimiert, dass sie gut zusammenpassen. In der Realität sind die Unterschiede zwischen einem Wolkenkratzer und einem kleinen Holzhaus gewaltig. Das Holzhaus verschwindet regelrecht im Schatten des Giganten. Sowohl in der Modell-Landschaft als auch im Spiel müssen die Maßstäbe angepasst werden. Damit die Gebäude trotz gigantischer Unterschiede noch ein harmonisches Gesamtbild ergeben.

 

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Eisenbahn-Modellbaus ist die Detailtreue. Die Gebäude (und die Umgebung) sind immer so herrlich detailreich. Der Betrachter kann durch die Fenster in die Häuser schauen. Es sind fein strukturierte Backsteinfassaden und viele andere Einzelheiten zu sehen, die sich zu einem realistischen Ganzen zusammenfinden. Wir verfolgen dasselbe Ziel. Die Bauwerke und die Stadt um sie herum sollen so detailliert sein, dass sie sich anfühlen wie echt.

Wegen der geringen Größe der Modellgebäude ist es schwer, sie zu fotografieren. Oft werden Teile des Bilds dabei unscharf. In Fotos verrät meist die sogenannte Tiefenschärfe die Modellstädte. So kann es beispielsweise sein, dass der Vordergrund scharf, aber der Hintergrund verschwommen erscheint.

 

Dieser optische Eindruck wird in Form von Miniaturbildern auch oft auf echte Städte übertragen. Die echten Stadtszenen sehen mit dieser Aufnahmetechnik wie fantastisch und absurd detailreiche Miniaturmodelle aus. Früher wurde dieser sogenannte Tilt-Shift-Effekt durch eine Neigung der Aufnahmeebene der Kamera im Verhältnis zum Objektiv erreicht.

Die Miniaturtechnik ist einfach grandios. Sie hat uns viele neue Impulse für SimCity gegeben. Hier findest du einige Beispiele.

 

Es gibt einige coole Tricks, die in diesen Videos auffallen. Zuerst hat der Betrachter das Gefühl, vor einer Miniatur zu stehen. Als könnte er hineingreifen und die einzelnen Objekte mit der Hand umsetzen. Um diesen Eindruck zu erreichen, braucht es ein Objekt, das in der Realität gewaltig groß ist und optisch zum Spielzeug umgewandelt werden kann. Ich liebe diesen Effekt. Er verändert komplett den Gesamteindruck.

 

Dazu kommt dann noch der Zeitraffer. Durch ihn bekommt der Betrachter einen besseren Überblick über die Abläufe innerhalb der Stadt. Auch bei SimCity spielen wir auf ähnliche Art mit der Zeit. Es werden Bewegungs- und Aktivitätsmuster sichtbar, die uns normalerweise verborgen bleiben. Die Stadt wirkt dadurch sehr organisch. Es ist fast so, als würde sie leben und atmen. Bei SimCity entscheidest du, wie und über welche Kreisläufe das Leben in der Stadt pulsieren soll. Deswegen wollte ich unbedingt auch den Zeitraffereffekt aufs Spiel übertragen."

 

Den gesamten Blog-Eintrag findet ihr hier.

 

 

Und, begeistert euch die neue Information?